INFORMATION zur aktuellen Magnesium-Situation

In den letzten Tagen haben wir mit unseren Lieferwerken über das Thema Rohstoffversorgung gesprochen. Wir tragen mit dazu bei, dass der Schrottkreislauf in DE bleibt und die Werke durch die Schrotthändler versorgt werden. Dazu haben wir unsere Unterstützung angeboten und seitens eines deutschlandweit tätigen Recycling Unternehmens eine Verstärkung dieser Idee gefunden.

Zur Situation – was passiert?

In China gerät zunehmend die Stromversorgung ins Wanken. Die schockartige Verknappung fossiler Energieträger, die hohe Nachfrage nach Energie – das ist scheinbar alles nicht so schnell in Einklang zu bringen. Hinzu kommt die steigende Umweltverschmutzung in vielen Regionen Chinas, die insbesondere auch mit Blick auf die olympischen Winterspiele eine intensivere, internationale Beachtung finden könnte. Ganze Bezirke / Provinzen sind durch die chin. Regierung aufgefordert worden, den Verbrauch kurzfristig zu senken. Betroffen sind die energieintensiven Industrien. Dazu gehört auch die weitergehende Rohstoffverarbeitung, wie bei Magnesium, Silicium usw.  

Wir beziehen in Europa ca. 95% der Magnesium-Versorgung aus China. Der Weltmarkt an Silicium ist auf 5 Anbieter verteilt. Rund ein drittel des Marktes wird von einem Anbieter aus Asien gehalten (Japan). Allerdings befindet sich die spezielle, für unsere Industrie und auch z. B. die Solar-Industrie benötigten Silicium-Produkte mehrheitlich ebenfalls in China. Der aktualisierten Rangliste von Bernreuter zufolge werden 2022 die vier größten Hersteller von Polysilizium aus China kommen.  Insbesondere aus den Bereichen der Solarindustrie wurde seit einigen Jahren darauf hingewiesen, dass die Abhängigkeit der EU viel zu groß ist und die Entwicklung für die europäische Industrie zum Verhängnis werden könnte. Der Bedarf an Silicium wird, wie auch von vielen anderen Rohstoffen, durch die Energiewende nicht weniger.

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Zu dieser Einschätzung kommen nicht wir, sondern diese ergibt sich aus diversen Presseartikeln, die Sie auch im Internet recherchieren können. Wir haben uns vor Ort bei einigen Aluminium-Werken die Situation angeschaut. Die Metall- und Industrieverbände arbeiten mit Hochdruck daran, die Politik auf die Folgen zu sensibilisieren. Wir schätzen dies allerdings so ein, dass die Situation nicht kurzfristig verändert werden kann.

Insofern könnte ein erneuter Bandstillstand, z. B. in der Automobilindustrie die Folge sein. Bitte beachten Sie, dass in diesem Industriezweig die hochfesten Legierungen zum Einsatz kommen. Im Bau & Maschinenbau dagegen sind es eher mehrheitlich die 5er Legierungen, die eingesetzt werden. Je mehr Magnesium, desto schwieriger … übrigens ist nicht nur die Alu-Industrie betroffen, sondern durchaus auch die Stahlerzeugung!

Wie wir jetzt erfahren haben, hat die neue Umweltpolitik in China freilich nicht nur die Herstellung von Metall / Stahl im Blick, sondern grundsätzlich alles. Z. B. werden aktuell viele Eloxalwerke zum Jahresende geschlossen. Auch dies hat freilich dann zur Folge, dass die Bedarfe / Einkäufe umgelenkt werden. Es bleibt also spannend.

Unsererseits haben wir heute nochmals den für uns wichtigen Verband sensibilisiert, nochmals Nachdruck auf eine politische Lösung zu machen.  Sicher wäre es nicht falsch, wenn auch Sie Ihrerseits die zuständigen Geschäftsführer Ihrer Verbände informieren.

Freundliche Grüße / Best regards,

 

Thomas Kaspari

Geschäftsführer / CEO

Phone:    +49  (0) 7664 40 36 32 – 10

Mobile:    +49  (0) 170 459 2025

Email:      KAS@sauter-metall.com

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