Hallo zusammen,
ca. 4 Wochen nach unserer letzten Information entwickelte sich der Bereich Rostfrei im Vergleich zu Aluminium eher noch verhalten. Nun scheint vllt Bewegung ins Spiel zu kommen.
Die Materialverfügbarkeit in allen Produkt Bereichen von Edelstahl-Rostfrei ist auch im Juni 2021 deutlich allgemein angespannt und scheint sich unserer Meinung nach weiter zu verschärfen. Auch wenn in den Sommermonaten die südlichen Hersteller-Werke Ferien haben, dürfte sich die Situation unserer Ansicht nach nicht verbessern, weil analog zu den Orders einfach auch der Output der Hersteller in diesem Zeitraum zurückgehen könnte. Weitere Bestands-Lücken sind dann vorprogrammiert.
Unsere Recherchen deuten darauf hin, dass die Lagerbestände in der ges. Wertschöpfungskette auf niedrigem Niveau verharren. Die Lieferzeiten der Werke für neue Bestellungen tendieren je nach Produkt im günstigsten Fall bei Dez. 2021 und in wenigen Tagen im 1. Quartal 2022. Einige Produkte/deren Liefertermine sind bereits schon im 2. Quartal 2022. Importmaterial ist aufgrund der europäischen Anti-Dumping-Maßnahmen gegen die weltgrößten Hersteller von Rostfrei aus Asien kaum verfügbar und auch preislich vollkommen uninteressant. Gleichwohl kommen die enormen Steigerungen der Container-Preise (aktuell 40 Fuß bei ca. 20.000 Euro) hier zur Anrechnung. Die Nachfrage boomt nachhaltig stark, fast alle Segmente und Branchen verzeichnen Zuwächse. Unsere Gespräche mit Kunden deuten auf keine Anzeichen zum Abbruch dieser Nachfrage, gleichwohl wird dieser Schub durch die Milliarden-Programme, u. a. der europäischen Zentralbank, wie auch der Fed der USA, gestärkt und weiter angetrieben.
Wir rechnen mit weiter steigenden Nickel-Kursen und sind überzeugt, dass auch die Grundpreise nachhaltig ansteigen. Die Werkstoffe 1.4404, 1.4571 und spezielle Werkstoffe sind weiterhin sehr knapp, die Situation wird sich nicht schnell verbessern.
Die Verkaufspreise orientieren sich freilich nebst der Wiederbeschaffung auch an der Verfügbarkeit. Die Gefahr, dass ein ungeschicktes Verhalten dazu führt sich leer zu verkaufen ist groß, wir riskieren dann unsere Stammkunden nicht mehr versorgen zu können. Ob in 2022 eine Überhitzung in das Gegenteil umschlägt ist seriös nicht vorhersehbar. Marktkenner berichten uns von deren Einschätzungen, die eine solche Phase anhaltend bis Mitte des Jahres 2022 sehen. Freilich ist man im Nachgang dann schlauer, wir konzentrieren uns auf einen überschaubaren Zeitraum, den sehen wir bis Dez. 2021. Wir hören, dass die Werke sich darum bemühen die Kapazitäten anzupassen. Freilich kennen wir alle zu genüge die allgemeine Sorge ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. Ich kann mir vorstellen, dass dies, sowie auch steigende Frachtkonditionen (Stichwort: CO2-Abgabe) und Containerkosten kurzfristig und mittelfristig wenig dazu beitragen, dass die Preise verharren oder gar zurückgehen.
Im Gespräch mit den Folienherstellern haben wir gestern und letzte Woche erfahren, dass sich eine zunehmende Verknappung an Rohstoffen für die Herstellung von Laser-Folie abzeichnet. Wir verfolgen diese Entwicklung nun auch sehr eng und halten Sie informiert.
Um Sie ausreichend zu versorgen und aufgrund der sehr guten Auftragslage, haben wir auch im Juni 2021 unseren Lagerbestand in unserem Lager Achern/Süd-DE erhöht und die Lagerfläche ausgebaut. Unser Aufwand im zollrechtlichen- und Admin.-Bereich, steigt enorm, insbesondere durch den erhöhten Bedarf an Lieferantenerklärungen, Steuerung der Kontingente und der Anti-Dumping-Massnahmen, als kurzfristige Maßnahme haben wir daher bereits weitere Einstellungen von Mitarbeitenden geplant und bauen mit zusätzlichen Ausbildungsplätzen auch die „Nachwuchsförderung“ aus.
Wir rechnen fest mit Ihnen! Danke für Ihr Vertrauen.
Freundliche Grüße / Best regards,
Thomas Kaspari
Geschäftsführer / CEO