Marktsituation Edelstahl / Aluminium - Juli 2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

beginnen möchte ich diese Information mit den folgenden Schlagzeilen:

 

  • Die Containerschifffahrt schreibt zur Zeit viele Rekorde: Die Schiffe sind so groß wie nie zuvor und transportieren so viele Container, wie nie zuvor.
  • Der bemerkenswerteste Rekord: Der Schiffstransport ist so teuer wie nie zuvor
  • Die Frachtkosten seien „zunehmend unkalkulierbar“, schreibt etwa der Bundesverband der Deutschen Industrie.
  • Russland führt Exportsteuer auf Basismetalle ein (z. B. Nickel plus 2.300 USD/to. Aufschlag) und reduziert die Aluminium-Ausfuhren
  • Holzpreise explodieren
  • Just in Case - Modell

 

Bitte studieren Sie zur Transportsituation folgende Informationen:

 

https://theloadstar.com/carrier-schedule-reliability-through-the-floor-no-normality-till-q2-22-earliest/

 

„Yantian-Effekt“ könnte zu Warenknappheit führen, da die Preise hoch bleiben sollen

https://theloadstar.com/yantian-effect-could-cause-shortage-of-goods-as-rates-are-set-to-stay-high/

 

Maersk fährt Hamburg nicht mehr an, sondern die Container werden alle in Bremerhaven entladen. „The Alliance“ teilte mit, dass ab sofort für die nächsten 7 Wochen Rotterdam ausgelassen wird.

https://theloadstar.com/port-congestion-and-rising-demand-forces-carriers-into-schedule-adjustments/

 

400 Schiffe mussten vor dem Suezkanal warten. Nun ist dieser Weg wieder frei, aber die Schiffe hängen nun vor den Häfen bei Shenzhen oder vor Rotterdam und Hamburg fest.

 

Aufgrund des Staus hunderter Containerschiffe vor dem südchinesischen Hafen Yantian könnten sich Preise und Lieferzeiten von Konsumprodukten in Deutschland erhöhen. "Die Abfertigungsengpässe im Hafen Yantian aufgrund von Terminalschließungen verschärfen die nach der Blockade des Suezkanals." (Quelle MBI, Außenhandelspräsident)

 

Die Situation ist nicht vorhersehbar – kurzfristige Entscheidungen, dass die anzufahrenden Häfen verändert werden, haben dann vielfach bis zu sieben Wochen Verzögerungen als Folgeerscheinung. Dies nicht nur, weil dann die Fahrt zum anderen Hafen vlt länger dauert, sondern weil wir dann die Transporte vom Hafen zu unseren Lägern einfach vollkommen neu organisieren müssen – wir treffen dann im Inland auf absolut angespannte Kapazitäten in den Seehäfen und in der Inlandslogistik.

 

Die Werke sind sehr bemüht die Kapazitäten hochzufahren. So hörten wir diese Woche von erfolgreichen Einführungen der 3 x 7 Tage-Schicht eines großen Herstellers in seinen deutschen Werken, gleichwohl führen aber Engpässe bei der Rohstoffbeschaffung, sowohl in der Produktion der Rohstoffe, als auch im Transport zu Folgeproblemen. So hat ein europ. Hersteller u. a. dadurch tatsächlich 50% Kapazitätsreduzierungen veranschlagt. Wir gehen daher davon aus, dass auch Kapazitätserweiterungen in den Werken kurzfristig keine Beruhigung bringen werden, die langfristige Entwicklung erstreckt sich u. Einschätzung nach auf das erste Q 2022.

 

In unserer letzten Mail hatten wir über die preislichen Auswirkungen berichtet. Die Seecontainer im Bereich von 40Fuss stehen auch weiterhin nur zu Kursen von > 20.000 Euro zur Verfügung. Wir sind nach den Gesprächen in dieser Woche davon überzeugt, dass sich die Situation leider nicht kurzfristig ändern wird. In den letzten Jahren haben Preisdruck, Kostensteigerungen und Marktsituation dazu geführt, dass ich die Reedereien zu heute 3 global agierenden Allianzen zusammengeschlossen haben. Diese kontrollieren heute ein Volumen von 80%. Diese drei Allianzen haben in den letzten Monaten ihre Neubestellungen von Schiffen und Containern hochgefahren, aber die Wirkung wird – auch durch die Knappheit bei Rohstoffen (Stahl) – erst in drei Jahren erwartet. Hierzu folgende Meldungen:

 

In China dürften weitere Provinzen von staatlich verordneten Stahlproduktionskürzungen betroffen sein, erwarten die Experten von Citi. Bereits in dieser Woche wurden mehrere große Stahlwerke in der südöstlichen Provinz Anhui von den Behörden dazu aufgefordert, die Produktion für das gesamte Jahr unverändert zu halten. Somit dürfen sie ihre Mengen nicht erhöhen. Laut Citi folgt daraus, dass die Werke in Anhui die Produktion für den Rest des Jahres um fast drei Millionen Tonnen senken müssen, nachdem ihre Erzeugung von Januar bis Mai um 20 Prozent zugelegt hatte. Die steigenden Stahlpreise und die sich verbessernden Margen werden jedoch wahrscheinlich die Verluste aus den Mengenkürzungen aufwiegen, erwarten die Analysten. (Quelle MBI / DJN)

 

Diese Situation schlägt u. a. auch auf die Rostfreiproduktion – so sind die Basispreise nach Erhebung des MBI kurzfristig um 12,7 % gestiegen (!). Für diejenigen, die von Händlern aus Vorräten versorgt werden, sind die Erhöhungen noch nicht vollständig sichtbar. Wir erwarten die Auswirkungen in den nächsten Wochen. Nach der Ankündigung Russlands die Aluminium-Exporte (Rohaluminium) deutlich zu reduzieren, stieg der Index um 13,8 % - innerhalb weniger Tage und verharrt dort stabil. Gleichwohl erhebt Russland generell auch auf andere Rohstoffe / Basis-Metalle eine Exportsteuer – die Mindeststeuerkomponente bei Nickel beträgt z. B. nun 2.321 USD/to. (akt. Durchschnittskurs im Juni 14.894 Euro/to.). Diese zusätzlichen Zölle werden mind. bis Ende 2021 erhoben. Die Nickelbestände bauten sich im Juni 2021 weiter ab. Schlimmer dürfte die Auswirkung jedoch auf die Verfügbarkeit ausfallen, die freilich dann einen zusätzlichen Preisauftrieb verursachen wird.

 

Um unseren Kunden – Ihnen (!) – Sicherheit zu bieten haben wir die Lagerkapazitäten in Deutschland, an drei Standorten (Süd, Mitte, Nord) auf 2.500 QM hochgefahren und ausgebaut. Wir lagern für Sie und liefern Just in Case – es geht um die Vorsorge! Die Lieferung JiT wird u. Meinung nach zunehmend abgelöst, oder zumindest verändert – dessen sind wir sicher. Die Bedeutung die benötigten Produkte vorrätig, also lagernd zu haben, diese wird für alle Marktteilnehmer wichtiger. Der Einkauf auf Basis von „Spot-Einkäufen“ zeigt sich riskant, denn je günstiger ein Anbieter verkauft, desto schneller ist er leer gekauft und kann seine Kunden dann nicht mehr nachhaltig bedienen. Daher – Vorsorge ! Bitte sprechen Sie mit uns, wir unterstützen Sie gerne.

 

Sie kennen die aktuellen Nachrichten zur Holzversorgung. In unseren News hatten wir auch darüber berichtet. Holz ist ein wichtiger Rohstoff, die zunehmenden, speziellen Anforderungen an die Verpackung von Profilen, Langprodukten und Blechen erhöht den Bedarf. Das Holz muss dicker sein – die Hölzer müssen vorbehandelt sein, die Normen erfüllen etc. – das ist alles nachvollziehbar, schränkt aber freilich die Beschaffung ein und verteuert diese. Bitte prüfen Sie, ob Sie uns Paletten zurückgeben können, sprechen Sie uns an – wir sind sehr daran interessiert.

 

Wie Sie unserer Informationen auf der www.sauter-metall.com entnehmen können ziehen wir mit unserer Hauptverwaltung,  innerhalb von Breisach bald in ein neues Gebäude. Der Bau schreitet voran, gleichwohl belastet von der Rohstoffversorgung … Der erheblich steigende Aufwand und nachhaltig steigende Absatz-Mengen, haben uns veranlasst zusätzliche Personal-Einstellungen vorzunehmen. Gleichwohl haben wir den Anteil unserer Auszubildenden deutlich hochgefahren. Für Ihr Vertrauen danken wir Ihnen ausdrücklich!

 

In den nächsten Wochen erhöhen wir die Besuche, uns ist der persönliche Austausch mit Ihnen sehr wichtig. Seien Sie versichert, wir legen größten Wert auf Hygiene und Gesundheit. Vorsorglich sind mehrheitlich viele Mitarbeiter geimpft, gleichwohl bieten wir all unseren Mitarbeitern inzwischen einen täglichen Test an.

 

Falls noch nicht geschehen - wir sprechen Sie demnächst auf einen Besuchstermin an und freuen uns auf Sie.

 

Freundliche Grüße / Best regards,

Thomas Kaspari

Geschäftsführer / CEO

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